Im traditionellen Marketing (Outbound Marketing) konzentrieren sich Unternehmen darauf, ihre Kunden (meist ungefragt) anzusprechen. Anstatt seine Botschaft mit konstantem Druck aber relativ ungezielt an eine grob definierte Gruppe von potentiellen Kunden zu senden, nutzt der Inbound Marketer speziell auf seine Kunden zugeschnittene Inhalte, um sie damit automatisch wie ein Magnet anzuziehen.
Viele wundern sich heute über den Begriff “Inbound Marketing”. Noch längst besitzt er nicht die gleiche Bekanntheit und Popularität wie das klassische Marketing. Aber das Inbound Marketing holt auf. Und nicht zuletzt deshalb, weil die Menschen es satt haben, mit immer ähnlichen Werbebotschaften bespielt zu werden und viele Konsumenten es mittlerweile recht gut beherrschen, störende Werbung auszublenden.
Beim Fernsehen schauen schneidet der Festplattenrekorder die Werbung heraus, werbefreie Internetradiosender und Podcasts stellen eine angenehme Alternative zu den geschwätzigen lokalen Radiostationen dar, und bereits über 25% der aktiven Internetnutzer in Deutschland haben einen Adblocker im Browser installiert. Und Hand aufs Herz: Wo landen Kataloge und Werbesendungen in den meisten Haushalten? Genau: im Altpapier. Dazu braucht man nicht mal eine Studie, sondern muss nur sein eigenes Verhalten beobachten.
Als werbetreibender Unternehmer tut man also gut daran, sich nach Alternativen umzuschauen, anstatt seine Botschaften weiterhin unverändert in die immer gleiche Richtung zu rufen.
Wir tendieren schon immer zum Inbound Marketing
Auch wenn wir heute viele Outbound-Marketing-Kanäle abblocken, so sind wir auf der anderen Seite sehr fleißig darin, frische Leads zu verfolgen, die wir über einen Bekannten erhalten haben, beschäftigen uns intensiv mit den unterschiedlichsten Themen, für die wir brennen und recherchieren darüber stundenlang im Internet.
Erzählt uns beispielsweise ein Freund von einer Dating-Website, über die er seine Traumpartnerin gefunden hat, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man als Single dort ebenfalls sein Glück versucht und sich in der Community anmeldet. Oder Sie lesen in einer Zeitschrift oder Zeitung von einem gerade sehr erfolgreichen Startup, das genau die Art Designer-Produkte im Angebot hat, mit denen auch Sie Ihr Heim gerne dekorieren. Ihr Interesse ist geweckt und die Google-Suche eine Sache von Sekunden. All diese Schritte kennen Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Ihrem eigenen Verhalten, denn genau so verläuft heute der Zyklus, wie die meisten Menschen auf Produkte und Services aufmerksam werden.
Content ist King
Nehmen wir an, Sie suchen nach der oben erwähnten Dating-Website, die ein Freund Ihnen empfohlen hat. Zuallererst werden Sie sich die Menüpunkte anschauen und die Seite bis nach unten scrollen, so wie es viele Millionen andere Menschen in dieser Sekunde auf anderen Websites machen. Ist das Portal nicht selbsterklärend und finden Sie nicht auf Anhieb das was Sie suchen, dann werden Sie etwas frustriert die Seite wieder verlassen und wahrscheinlich nie mehr besuchen. Bekommen Sie jedoch über den Aufbau der Website und über die Inhalte verständlich vermittelt, wie Sie hier schnell andere Menschen kennenlernen können, so wird Sie kaum etwas davon abhalten können, das sofort auszuprobieren.
Vielleicht wirbt die Seite mit Statements von Mitgliedern, die mit Hilfe des Portals bereits erfolgreich einen Partner gefunden haben und die positiv über ihre Erfahrungen mit dem Angebot sprechen. Solche sogenannten Testimonials laufen unter dem Begriff “Inhalte” oder englisch “Content”. Und, wie man so schön sagt: Content ist King.
Gezielte Ansprache oder Inhalte variieren?
Bei den Inhalten auf Ihrer Website sollten Sie immer an Ihr Publikum denken. Ein Dating-Portal wie oben erwähnt könnte theoretisch seine Nutzer mit sehr viel unterschiedlichem Content informieren und damit versuchen, von seinem Service zu überzeugen. Doch macht es herzlich wenig Sinn, beispielsweise einen Beitrag über Dating für Senioren auf der Startseite zu platzieren, wenn der Service eigentlich Mittzwanziger ansprechen möchte. Für ein anderes Unternehmen kann es jedoch eine gute Idee sein, wenn es seine Inhalte variiert, um so viele demographische Gruppen wie möglich zu erreichen.
Mit gutem Content als Thought Leader sichtbar werden
Im Allgemeinen empfehlen Ihnen Agenturen und Marketingexperten, Ihre Onlinepräsenz stets aktuell zu halten und sukzessive mehr und mehr Inhalte dort zu veröffentlichen. Falls Sie daran interessiert sind, als Experte auf Ihrem Gebiet wahrgenommen zu werden, sollten Sie zusätzlich die Qualität des Content im Blick behalten. Einfache und gut verfasste Beiträge sprechen gleichzeitig viele Nutzer an. Sie können auch über gerade aktuelle Themen in Ihrer Branche schreiben, vorzugsweise mit Ihrer eigenen “Stimme” und mit der Ihnen eigenen Sichtweise. So können Sie sich klar abheben von anderen Experten und Thought Leadern in Ihrem Bereich und Ihrem Unternehmen eine unverwechselbare Außenwirkung geben.